Die über 70-jährige Geschichte der Barackenanlage in Osnabrück-Atter lässt sich in vier wichtige Zeitabschnitte gliedern:
Das Gelände, westlich der Landwehrstraße gelegen, gehörte bis 1933 den Klöckner-Werken, Abteilung Piesberg und Landwirten.
Bereits von 1935 bis 1937 bildeten die als Kaserne der Wehrmacht erbauten Holzbaracken den Kern der Anlage. Diese wurden seit Ende 1937 für das II. Ergänzungs-Infanterie-Bataillon zur Ausbildung der „Weißen Jahrgänge“ (geb. 1901 bis 1912/13) genutzt.
Um 1940 wurde das Lager Eversheide für politische- und Kriegsgefangene hergerichtet.
Während des Frankreichfeldzugs Mai/Juni 1940 wurden ca. 700 französische Kriegsgefangene im Lager einquartiert, die im Oktober verlegt wurden.
Nach dem Balkanfeldzug März/April 1941 wurde es als Kriegsgefangenenlager mit 3247 neuen Gefangenen aus dem gesamten südosteuropäischen Raum genutzt.
Bis 1943 vergrößerte such das Lager um weitere 22 Baracken. Die Zahl der Gefangenen stieg auf nahezu 5000 an, rund 400 davon jüdischen Glaubens. Neben den überwiegend serbischen Offizieren gab es auch noch politische Gefangene aus Frankreich, Holland, Polen, Russland und der Ukraine.
Ende 1944 erfolgte die Zuweisung des Kriegsgefangenenwesens an Heinrich Himmler. Am 28. März 1945 wurde das Lager aufgelöst und die Gefangenen wurden in ein Sammellager bei Lüneburg geschickt um später als Befreite, zum Teil auch als DP’s zurückzukehren. Es wurde unter Leitung der britischen Rheinarmee als Sommerlager eingerichtet.
Das Lager Eversheide spielte auch in den Nürnberger Prozessen aufrund der für ein OFLAG hohen Zahl von Folterungen und Erschießungen eine Rolle.
Nach Kriegsende diente das Lager Eversheide als Sammelunterkunft für die „Displaced Persons“. Für diesen Personenkreiswar meistens die Rückkehr in ihr jeweiliges Heimatland unmöglich oder ausgeschlossen. Anfang der 50er Jahre zogen britische Soldaten in den als „Quebeck-Barracks“ umbenannten Lagerkomplex ein. Nach Abzug der britischen Rheinarmee folgte am 25. September 2008 die Übergabe an die Verwaltung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA).
Die Baracke ist offen für alle Bürger*innen sowie für alle Veranstaltungsformen, die den Friedensgedanken stärken.
Ziel des Vereins ist, in den Räumen der Baracke Nr. 35 neben Gastveranstaltungen die vereinsinternen Satzungszwecke zu realisieren.
Dies soll insbesondere geschehen durch:
– Aufklärungs- und Informationsarbeit durch Vortragsveranstaltungen und Wechselausstellungen zu aktuellen Themen
– Aufarbeitung historischen Materials durch Arbeitsgruppen, auch in Projektwochen mit Schulen
– Planung einer interaktiven Internetpräsenz über Homepage und Kommunikationsmechanismen